Hallo du Superheld_in! 🦸🏻♀️🦸🏻♂️
Im SGB VIII sieht der Paragraf 79a vor, dass Einrichtungen ihre Qualität stetig überprüfen und weiterentwickeln.
Die meisten Träger geben dazu ein bestimmtes Verfahren vor.
In vielen Einrichtungen werden die eigenen Strukturen zu Bildungsangeboten, Partizipation und Inklusion, Personal, Konzeption, Beziehung, Ausstattung, Elternarbeit und organisatorischen Strukturen (z.B. Platzvergabe) im Team regelmäßig evaluiert.
Eine der Superkräfte der Leitungen ist es, diesen Prozess zu koordinieren und die Entwicklung anzustoßen.
👀Wir werden uns daher heute 10 Gründe anschauen, warum das Qualitätsmanagement so wichtig ist.
🗣️ Wir werden darüber sprechen, welche Schritte du unternehmen kannst, um den Prozess anzustoßen.
🔒 Am Ende dieses Newsletters findest du wie immer einen Download im Member-Bereich. Dort findest du heute Fragen zur Selbstevaluation. Außerdem findest du dort heute weitere Vorteile der Qualitätssicherung, sowie Ideen und Hinweise, die du dabei beachten solltest.
Wenn du dir das Thema lieber als Video anschauen möchtest, dann kannst du das hier tun:
Und jetzt lass uns in die heutige Thematik eintauchen 🤿
👉🏻 Gründe für das Durchführen der Qualitätssicherung
Wir alle wissen, dass eine hohe Betreuungsqualität in der Kita das A und O ist. Deshalb beschäftigen wir uns heute mit dem Thema Qualitätsmanagement. Doch was ist das eigentlich?
Ganz einfach: es umfasst alle Maßnahmen, die dazu beitragen, dass wir als Einrichtung eine Top-Betreuung bieten. Dazu gehört auch, dass wir regelmäßig unsere Arbeit überprüfen und bewerten, um Verbesserungsmöglichkeiten zu finden.
Ein Beispiel dafür ist die Durchführung von Befragungen, bei denen wir die Meinung unserer Mitarbeiter_innen und Eltern einholen. Aber auch die Entwicklung eines Leitbildes kann Teil des Qualitätsmanagements sein.
Das Ziel des Qualitätsmanagements ist es, Fehler zu minimieren, Abläufe zu optimieren und eine kontinuierliche Verbesserung zu ermöglichen. Schließlich wollen wir nicht nur unseren Kindern eine gute Betreuung bieten, sondern auch unseren Mitarbeiter_innen eine angenehme Arbeitsumgebung schaffen.
Dafür sollten alle Mitarbeiter_innen eingebunden und gemeinsam Ziele gesetzt werden. Auch die Zusammenarbeit mit Eltern und anderen Partnern im Kita-Umfeld spielt eine wichtige Rolle. Denn nur so können wir uns verbessern und weiterentwickeln.
Und das Wichtigste: Qualitätsmanagement ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess.
Natürlich gibt uns der gesetzliche Rahmen vor, wie die Qualitätssicherung durchzuführen ist. Informiere dich über die Kriterien, die dein Bundesland vorgibt. Doch was wird durch solche Kriterien eigentlich noch ermöglicht?
Kinder erhalten bessere Bildung durch die steigende Qualität in den Angeboten.
Die Raumgestaltung wird stets überprüft und auf die Bedürfnisse der Kinder angepasst.
Eigene Ziele und Standards der Einrichtung können erreicht und weiterentwickelt werden.
Klare Richtlinien sorgen für mehr Sicherheit bei allen Beteiligten.
Das alles klingt super, denkst du dir jetzt sicherlich. Doch wie bekomme ich mein Team dazu, mitzumachen?
Lass uns mal schauen, wie du den Prozess anstoßen kannst.
👉🏻Stoße den Prozess an
Das Qualitätsmanagement ist ein langwieriger und aufwendiger Prozess. Nicht umsonst lassen sich viele Einrichtungen dabei begleiten und verdienen sich dabei die Zertifizierung.
Das Thema des Qualitätsmanagements ist sehr umfassend und viele der Themen aus diesem Newsletter sind Bestandteil eines ausführlichen Prozesses.
Es gibt jedoch auch kleine Schritte, die den Prozess der Qualitätsoptimierung voranbringen. Welche das sind, erfährst du jetzt.
Dabei geht es immer um verschiedene Bereiche, die die verschiedenen Akteur_innen der Kita einbeziehen: Kinder, Eltern, Mitarbeitende, Träger und dich als Leitung.
Reflektiere gemeinsam mit deinem Team was ihr unter „guter“ Arbeit versteht. Besprecht, wie ihr euch organisieren müsst, um dies zu erreichen und überprüft, inwiefern ihr das bereits umsetzt.
Wie könnt ihr sicherstellen, dass dies trotz veränderter Anforderungen und Bedingungen sichergestellt wird?Daraus könnt ihr gemeinsame pädagogische Visionen entwickeln und die individuellen Stärken der einzelnen Pädagog_innen einfließen lassen.
Wenn ihr an eurer Konzeption arbeitet, stellt euch gleichzeitig auch Fragen zur Qualitätssicherung. Beide Dinge sind eng miteinander verknüpft und es bietet sich an, diese gemeinsam zu bearbeiten.
Bindet die Kinder in eure Fragestellungen mit ein. Wenn ihr beispielsweise eure Raumgestaltung überprüfen möchtet, lasst die Kinder anhand von Smileys oder anderen geeigneten Bewertungsmethoden abstimmen und entwickelt gemeinsam Verbesserungen. So beteiligt ihr die Kinder partizipativ an den Prozessen.
Wenn du gern ins Tun kommen möchtest, dann buche dir gleich ein kostenloses Coaching mit mir und wir aktivieren deine Superkräfte dafür.
Was gibts Neues in unserer Community?
In unserer Facebook-Gruppe berichteten einige von euch von den externen Stellen, die sie im Qualitätsmanagement begleiten.
Außerdem wurde auf Instagram heiß meine Story diskutiert, in der ich das Motto “Come in and burn out” aufgriff. Unzählige Nachrichten erreichten mir, die dies im Alltag bestätigten. Gleichzeitig berichteten viele, dass ein gutes Team sowie Unterstützung durch die Eltern und den Träger Hauptgründe dafür sind nicht hinzuschmeißen.
👉🏻Dies sind weitere Gründe, um mit dem Qualitätsmanagement zu starten
Das Bewusstsein für Qualität steigt bei allen Mitarbeitenden und sorgt für mehr Motivation. Du fragst dich wie? Ganz einfach: wenn du verstehst, weshalb es so wichtig ist, dich weiterzuentwickeln, bekommst du Lust dazu - deine intrinsische Motivation wächst.
Dies wiederum führt zu zufriedenen Pädagog_innen und letztendlich auch zu mehr Bewerbungen. Sie werden in ihrem Freundeskreis darüber sprechen und deine Einrichtung weiterempfehlen - und Mundpropaganda ist immer noch die beste Werbung, die es gibt.
Prozesse werden transparent dargestellt und optimiert. Nicht nur innerhalb des Teams, sondern auch nach außen hin. Eltern fühlen sich somit besser informiert und haben weniger Fragen. Dies wiederum spart dir Zeit und erleichtert eure Arbeit.
Die Elternzufriedenheit wird evaluiert und gewährleistet. Ihr befragt dabei reglmäßig eure Eltern und untersucht eure Prozesse: von der Kommunikation her, über das Projektangebot bis hin zur Gestaltung eurer Räumlichkeiten. Ihr nehmt die Wünsche und Sorgen der Eltern wahr und setzt Anregungen um. So entsteht eine Einrichtung, in der sich alle wohlfühlen - auch die Eltern.
Die Einrichtung entwickelt ihr eigenes Profil und hebt sich von anderen Einrichtungen ab. Ihr werdet im Laufe der Zeit eure pädagogische Haltung immer weiter vertiefen und somit ein klares Leitbild entwickeln. Dies widerum macht euch besonders - und zieht neue Kolleg_innen an!
Dadurch entsteht eine positive Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Denn wie schon angesprochen - eure positive Haltung wird sich auf die Mitarbeiter_innen und Eltern übertragen. All das führt dazu, dass deine Einrichtung weiterempfohlen wird und ihr in der Öffentlichkeit gut dargestellt werdet.
👉🏻Dies sind weitere Möglichkeiten, den Prozess anzustoßen
Holt euch Feedback von den Eltern beispielsweise zu der Eingewöhnung ein. Sammelt deren Fragen und bringt sie zusammen - möglicherweise möchtet ihr ein Dokument oder ein Video dazu erstellen, welches ihr zukünftig neuen Eltern zur Verfügung stellt, um deren Fragen vorab zu beantworten. Fragen für das Feedback können sein:
Auf einer Skala von 1-10: wie gut haben Sie sich vorab informiert gefühlt?
Welche Möglichkeiten zur Beteiligung hätten Sie sich noch gewünscht?
Wie bewerten Sie die Kommunikation mit den Pädagog_innen während der Eingewöhnungsphase?
Welche Materialien hätten Sie sich noch für die Eingewöhnung gewünscht?
Wie würden Sie den Eingewöhnungsprozess beschreiben?
Welche Tipps würden Sie gern mit anderen Eltern teilen, um den Eingewöhnungsprozess zu erleichtern?
Befragt die Eltern in einer weiteren Umfrage zu den Rahmenbedingungen: sind sie mit den Betreuungszeiten und den Schließzeiten zufrieden? Wie nehmen Sie das Angebot der Elternabende wahr und wie gut fühlen Sie sich informiert? Diese Ergebnisse könnt ihr nutzen und gemeinsam entscheiden, wie ihr diese umsetzen möchtet. Feedback ist der perfekte Start, um Veränderungsprozesse zu initiieren.
Stelle sicher, dass dir genügend Ressourcen dafür zur Verfügung stehen. Falls du die Zeit nicht findest, dann besprich mit deinem Träger inwiefern ihr diesen Prozess an externe Stellen auslagern könnt. Falls du in diesem Prozess noch sehr unsicher bist und er dich womöglich sogar überfordert (was absolut nachvollziehbar wäre), dann hole dir Unterstützung - zum Beispiel in Form von Coachings.
Besucht regelmäßig Fortbildungen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und das eigene Handeln stetig weiterzuentwickeln. Ein wichtiger Punkt sollte es auch sein, dass die Person, die eine Weiterbildung besucht hat, ihre wichtigsten Erkenntnisse in einer Teambesprechung vorstellt. So arbeitet ihr an einem Strang und profitiert alle von diesen Bildungsangeboten.
Beteiligt euch an geförderten Projekten wie dem „Kita-Einstieg - Brücken bauen“, „Gemeinsam gesund wachsen“ oder „Jolinchens Kids“. Dadurch erhaltet ihr bezahlte Möglichkeiten zum Ausbau eurer Qualität in bestimmten Bereichen und erfahrt Unterstützung in der Umsetzung.
Falls sich dein Team schwer tut mit Veränderungen, dann empfehle ich dir dieses Buch. Darin sind wunderbare kleine Geschichten enthalten, die sich hervorragend dafür eignen, mit dem Team ins Gespräch über Veränderungen zu kommen.
👉🏻Beachte folgende Punkte
Einbindung aller Mitarbeiter_innen:
Alle Mitarbeiter_innen sollten in das Qualitätsmanagement einbezogen werden, um gemeinsam Ziele zu setzen und die Betreuungsqualität zu verbessern. Zum Beispiel kann man regelmäßige Teamsitzungen abhalten, um über Verbesserungsvorschläge zu diskutieren. Und dabei zählen alle Beteiligten: auch Hauswirtschafter_innen und Reinigungskräfte.Zusammenarbeit mit Eltern und anderen Partnern:
Die Zusammenarbeit mit Eltern und anderen Partnern im Kita-Umfeld ist ebenfalls sehr wichtig. Denn nur so können wir uns verbessern und weiterentwickeln. Kooperationen mit anderen Kitas oder Organisationen können dazu beitragen, neue Ideen und Impulse zu erhalten.Kontinuierliche Verbesserung:
Qualitätsmanagement ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Wir sollten immer nach Möglichkeiten suchen, unsere Arbeit zu verbessern und uns weiterzuentwickeln. Zum Beispiel können wir uns regelmäßig mit anderen Kitas vergleichen. Gerade Kitas die mit dem deutschen Kita-Preis ausgezeichnet werden, bieten wunderbare Inspiration.Gute Kommunikation und Transparenz:
Eine gute Kommunikation und Transparenz sind unverzichtbar für ein erfolgreiches Qualitätsmanagement. Wir sollten regelmäßig mit unseren Mitarbeiter_innenn und Eltern kommunizieren und ihnen zeigen, was wir verbessern möchten. Zum Beispiel kannst du regelmäßig Informationen über eure Arbeit auf der Website, in sozialen Medien oder in einem Newsletter veröffentlichen.Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kinder und Eltern:
Bei der Planung und Umsetzung des Qualitätsmanagements sollten wir uns immer an den Bedürfnissen der Kinder und Eltern orientieren. Wir sollten uns fragen, was sie von uns erwarten und wie wir ihre Bedürfnisse am besten erfüllen können. Durch Gespräche und Möglichkeiten zur Partizipation können wir sicherstellen, dass wir diese Stimmen hören.
Gleichzeitig bedeutet dies nicht, dass wir alle Wünsche erfüllen müssen - es gilt Kompromisse zu finden und im Austausch darüber zu bleiben.
👉🏻Hier findest du die Fragen zur Selbstevaluation
Es sind wieder weiterführende Links in dieser Ausgabe enthalten.
🔹Es gibt viele Möglichkeiten, die Qualität zu evaluieren - eine Möglichkeit ist die Kindergarten-Einschätz-Skala (KES).
🔹In dem Dokument findest du eine Bachelorarbeit, die sich mit dem Thema des Qualitätsmanagements in Kitas auseinandersetzt und die Leitungsaufgaben in den Fokus bringt.
🔹In dem kurzen Video erfährst du mehr zu dem Prozess des Qualitätsmanagements.
Use/Read/Watch/Listen
🧰 Kindergarten-Einschätz-Skala
📖 Bachelorarbeit zum Qualitätsmanagement
📺 Qualitätsentwicklung in der Kita
Ich danke dir dafür, dass du mir bis hierhin gefolgt bist!
Ich freue mich auf dich nächste Woche!
Bis Montag,
deine Sally