Du arbeitest in einem altersgemischten Team?
So nutzt du diese Chance
Hallo du Superheld_in! 🦸🏻♀️🦸🏻♂️
Kennst du das auch: alteingesessene Fachkräfte sagen: „Das haben wir doch immer schon so gemacht“, wenn neue Kolleg_innen mit frischen Ideen um die Ecke kommen?
Eine der Superkräfte der Leitungen ist es, mit dem Team gemeinsame Ziele zu entwickeln und die Ressourcen von altersgemischten Teams zu nutzen.
👀Wir werden uns daher heute anschauen, welche Vorteile ein altersgemischtes Team mit sich bringt.
🗣️ Wir werden außerdem darüber sprechen, wie ihr gut zusammenarbeitet.
🔒 Am Ende dieses Newsletters findest du wie immer einen Download im Member-Bereich. Darin enthalten ist heute einen Reflexionsbogen, mit dem ihr eure Stärken im Team erarbeiten könnt.
Dort findest du heute außerdem Faktoren, die euch bei der Zusammenarbeit helfen. Obendrein findest du eine Teamübung, die euch im Team noch mehr Verständnis füreinander erleben lässt.
Zusätzlich teile ich mit dir, wie ich mit der Aussage „Das haben wir doch immer schon so gemacht“ umgegangen bin und meine Mitarbeiterin offener wurde.
Wenn du dir das Thema lieber als Video anschauen möchtest, dann kannst du das hier tun:
Und jetzt lass uns in die heutige Thematik eintauchen 🤿
👉🏻 Welche Vorteile bringt das altersgemischte Team mit sich?
In deinem Team befinden sich Auszubildende, Pädagog_innen im mittleren Erwachsenenalter und ältere Kolleg_innen? Hervorragend, dann profitierst du von folgenden Punkten:
💎Ihr könnt unterschiedliche Perspektiven einnehmen und somit kreativer sein. Wenn ihr dasselbe Ziel verfolgt, können Menschen unterschiedlichen Alters aus verschiedenen Positionen heraus ihre Ideen einbringen.
💎Denn alle bringen unterschiedliche Wissens- und Erfahrungswerte mit. Neue Ideen können mit der langjährigen Berufserfahrung gepaart werden. Und ich guck’ mir heute noch so viel von den erfahrenen Kolleg_innen ab und wünsche mir etwas von deren Gelassenheit und Ruhe.
💎Das wiederum bedeutet, dass ihr voneinander lernen und euch miteinander entwickeln könnt. Jüngere Fachkräfte können von den Älteren lernen und umgekehrt. Dann werden aus Stolpersteinen eben mal wieder Edelsteine…
👉🏻Wie gelingt eine gute Zusammenarbeit?
Natürlich birgen Altersunterschiede auch Konflikte. Doch das tun so gut wie alle Faktoren im menschlichen Miteinander: Herkunft, eigene Werte, Erfahrungen, etc. Das Alter ist nur einer dieser Faktoren.
Sieh es als Ressource
Es ist daher so wichtig, dass du die Altersunterschiede als eine Ressource siehst, von der ihr profitieren könnt. Diese Haltung bringt auch Wertschätzung mit sich und ermöglicht eine offene Kommunikation und einen Austausch über die eigenen Standpunkte.
Betrachtet eure Stärken
Jedes Teammitglied bringt unterschiedliche Fähigkeiten mit. Und diese gilt es herauszuarbeiten, aber eben auch Unterschiede zu akzeptieren. Nur wenn jedes Teammitglied sich gut einbringen kann und entsprechend seiner Qualitäten geschätzt wird, kann ein Team gut funktionieren.
Und so kann Wissen zwischen den Generationen ausgetauscht werden: ob es Sicherheit im Elterngespräch oder die Anwendung der neuen Kita-App ist.Wachst zusammen
Auch wenn die Interessengebiete oder Ansichten vielleicht auseinander gehen, nehmt euch Zeit für einander: lernt euch kennen und wertzuschätzen.
Ich liebe es ältere Menschen in meiner Umgebung zu haben und mir etwas von ihrer Weisheit abzuholen. Denn auch wenn mein Lebensstil vielleicht nicht dem ihren entspricht, so ist es wert, ihnen zuzuhören. Nehmt euch also genug Zeit dafür.
Was gibts Neues in unserer Community?
In unserer Facebook-Gruppe berichteten einige von euch, wieviele von euch im altersgemischten Team arbeiten. Über 80% arbeiten in altersgemischten Teams - das hätte ich nicht gedacht, dass es so viele sind!
Sei dabei und stimme ab!
„Nur wer sein Alter verleugnet, fühlt sich wirklich alt.“
Lilli Palmer
👉🏻Faktoren für eine gelungene Zusammenarbeit
Bei der Zusammenarbeit von Menschen verschiedener Altersgruppen in einer Kita gibt es einige Erfolgsfaktoren, die zu einer gelungenen Zusammenarbeit beitragen können. Hier sind einige wichtige Aspekte:
Offene Kommunikation: Eine offene und respektvolle Kommunikation ist essenziell, um Missverständnisse zu vermeiden und eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Teammitglieder unterschiedlichen Alters sollten sich aktiv zuhören, ihre Ideen und Perspektiven einbringen und bereit sein, aufeinander einzugehen.
Wertschätzung der Vielfalt: Jedes Teammitglied bringt aufgrund seines Alters unterschiedliche Erfahrungen, Fähigkeiten und Sichtweisen mit. Eine wertschätzende Haltung gegenüber den individuellen Stärken und Beiträgen jedes Einzelnen ist wichtig, um ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem alle respektiert und geschätzt werden.
Mentoring und Austausch: Ältere Mitarbeiter_innen können ihr Wissen und ihre Erfahrung an jüngere Kolleg_innen weitergeben, während diese frische Perspektiven und neue Ideen einbringen können. Ein systematischer Austausch und Mentoring-Programme fördern den Wissenstransfer und unterstützen die persönliche und berufliche Entwicklung aller Beteiligten.
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Jede Altersgruppe hat ihre eigenen Bedürfnisse und Anforderungen. Es ist wichtig, flexibel zu sein und die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass sie den verschiedenen Generationen gerecht werden. Zum Beispiel könnten flexible Arbeitszeitmodelle oder verschiedene Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten angeboten werden.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Altersgruppen kann auch durch eine interdisziplinäre Herangehensweise gefördert werden. Indem Mitarbeiter_innen aus verschiedenen Fachbereichen zusammenarbeiten, können sie ihr Fachwissen ergänzen und voneinander lernen, um die bestmögliche Betreuung und Bildung für die Kinder zu gewährleisten.
Gemeinsame Ziele und Visionen: Eine gelungene Zusammenarbeit erfordert, dass alle Teammitglieder ein gemeinsames Verständnis von den Zielen und der Vision der Kita haben. Durch eine klare Kommunikation und regelmäßige Abstimmung können unterschiedliche Altersgruppen auf eine gemeinsame Ausrichtung hinarbeiten und sich gegenseitig unterstützen.
👉🏻Begebt euch auf Zeitreise
Probiere diese Übung mit deinem Team aus und stärkt dadurch das Bewusstsein für eure Gemeinsamkeiten, trotz möglicher Altersunterschiede:
Finde einen geeigneten Raum, in dem sich das Team versammeln kann. Begrüße alle herzlich und erkläre das Ziel der Übung: ein besseres Verständnis für die unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven im Team zu entwickeln.
Generationen-Steckbriefe: Verteile vor der Übung an jedes Teammitglied einen Steckbrief, auf dem sie einige wichtige Ereignisse, Trends oder Erfahrungen aus ihrer jeweiligen Generation aufschreiben sollen. Jede Person soll sich einige Minuten Zeit nehmen, um ihre Gedanken zu sammeln und den Steckbrief auszufüllen. Beispiel für unterschiedliche Perspektiven: prägende Ereignisse wie der Mauerfall oder der Vietnamkrieg, die Bedeutung von Social Media, Sicht auf die Work-Life-Balance, Bedeutdung von Nachhaltigkeit oder Wichtigkeit von beruflichem Erfolg oder bevorzugte Kommunikationsmittel.
Gruppenbildung: Bilde kleine Gruppen bestehend aus Teammitgliedern unterschiedlicher Generationen. Idealerweise sollten jede Altersgruppe in jeder Gruppe vertreten sein, um einen möglichst vielfältigen Austausch zu ermöglichen.
Perspektivwechsel: Gib den Gruppen nun die Anweisung, sich gegenseitig ihre Steckbriefe vorzustellen und über die darin genannten Ereignisse, Trends oder Erfahrungen zu sprechen. Jedes Teammitglied hat die Möglichkeit, von seinen persönlichen Erfahrungen zu erzählen und Fragen der anderen Gruppenmitglieder zu beantworten.
Aktiver Zuhörer: Während des Gesprächs sollten alle Teammitglieder aktiv zuhören und Interesse an den Erzählungen der anderen zeigen. Es ist wichtig, respektvoll mit den unterschiedlichen Perspektiven umzugehen und eventuelle Vorurteile oder Stereotype bewusst zu hinterfragen.
Gemeinsame Reflexion: Nachdem alle Gruppenmitglieder die Möglichkeit hatten, ihre Erfahrungen auszutauschen, kommt das gesamte Team wieder zusammen. Bitte die Teammitglieder, ihre Eindrücke und Erkenntnisse aus der Übung zu teilen. Ermutige sie, die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede zu reflektieren und zu erkennen, wie diese Vielfalt die Teamdynamik bereichern kann.
Durch diese Übung können die Teammitglieder einen Perspektivwechsel erleben und ein tieferes Verständnis für die unterschiedlichen Generationen im Team entwickeln. Sie werden erkennen, dass jede Generation einzigartige Erfahrungen und Sichtweisen mitbringt, die zu einer ganzheitlichen und bereichernden Zusammenarbeit führen können.
Während der Übung ist es wichtig, eine offene und respektvolle Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle Teammitglieder wohl und gehört fühlen. Die Übung ermöglicht es den Teilnehmer_innen, ihre eigenen Vorurteile und Stereotype zu überdenken und die Vielfalt im Team als Stärke anzuerkennen.
👉🏻”Das haben wir ja immer schon so gemacht”
In meiner Kindertagesstätte arbeitete eine Mitarbeiterin namens Angelika. Sie war schon seit vielen Jahren Teil unseres Teams und ihre Erfahrung und Hingabe waren unschätzbar. Doch immer wieder stießen wir auf eine Situation, die uns vor Herausforderungen stellte. Wenn neue Ideen oder Veränderungen diskutiert wurden, war Angelikas typische Antwort: "Das haben wir ja schon immer so gemacht."
Um Angelika besser zu verstehen, fragte ich sie in einem persönlichen Gespräch nach ihren Gedanken und Bedenken bezüglich der vorgeschlagenen Veränderungen. Ich wollte ihre Sichtweise kennenlernen und ihre Erfahrungen würdigen. Angelika betonte, dass bestimmte Traditionen und Praktiken in der Kita jahrelang bewährt waren und sie Bedenken hatte, diese aufzugeben.
Ich nahm mir die Zeit, ihr zuzuhören und ihre Perspektive zu verstehen. Ich betonte dabei, dass wir Traditionen und Bewährtes durchaus schätzen und bewahren wollen. Gleichzeitig wies ich jedoch darauf hin, dass wir Raum für neue Ansätze und Innovationen schaffen müssen, um den sich ändernden Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden.
Als Kita-Leitung spürte ich, dass es an der Zeit war, dieses Thema anzusprechen und das Teamgespräch zu nutzen, um Veränderung und Anpassungsfähigkeit zu betonen. Bei unserem wöchentlichen Teamtreffen eröffnete ich die Diskussion und lobte die langjährige Erfahrung und das Engagement einiger Kolleg_innen. Ich betonte, dass wir als Team immer danach streben sollten, uns weiterzuentwickeln und die Betreuungsqualität für unsere Kinder kontinuierlich zu verbessern.
Dann lenkte ich die Aufmerksamkeit auf die Aussage: "Das haben wir ja schon immer so gemacht." Ich erklärte, dass es wichtig ist, offen für Veränderungen zu sein, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden und pädagogische Standards zu erfüllen. Ich ermutigte Angelika und das gesamte Team, ihre unterschiedlichen Perspektiven, Ideen und Vorschläge aktiv einzubringen.
Wir begannen eine offene Diskussion im Team, um nach Möglichkeiten zu suchen, wie wir bewährte Praktiken mit neuen Ideen verbinden könnten. Ein konkretes Beispiel war die Einführung eines spielerischen Lernansatzes in unserer pädagogischen Arbeit, der auf den neuesten Forschungsergebnissen basierte. Einige Teammitglieder waren zunächst skeptisch, aber wir erarbeiteten einen Aktionsplan, der es ermöglichte, bewährte Methoden beizubehalten und zugleich neue Ansätze einzuführen.
Als Kita-Leitung legte ich großen Wert auf regelmäßige Teamreflexionen und Schulungen, um den Austausch von Ideen und das Lernen voneinander zu fördern. Ich ermutigte Angelika, ihre langjährige Erfahrung als wertvolles Werkzeug zu nutzen, um neue Ansätze zu unterstützen und ihr Wissen mit anderen zu teilen. Sie begann, Beispiele aus der Praxis zu teilen, in denen neue Methoden positive Auswirkungen auf die Kinder hatten. Dies half dem Team, ihre Perspektive zu erweitern und Veränderungen offener gegenüberzustehen.
Mit der Zeit wurde Angelika zunehmend bereit, neue Ideen zu akzeptieren und anzuwenden. Sie erkannte, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können und dass ihre Erfahrung und Weisheit von unschätzbarem Wert waren, um das Team voranzubringen.
Durch einen persönlichen Dialog, das Einbinden des gesamten Teams und die Betonung der Bedeutung von Veränderungen konnten wir die Situation mit Angelika erfolgreich angehen und zu einer positiven Veränderung im Team führen. Ihre Bereitschaft, sich neuen Ideen zu öffnen, inspirierte auch andere Mitarbeiter_innen, neugierig und engagiert zu bleiben, um gemeinsam die bestmögliche Betreuung und Bildung für unsere Kinder zu gewährleisten.
👉🏻Hier findest du den Reflexionsbogen
Es sind wieder weiterführende Links in dieser Ausgabe enthalten.
🔹In der Toolbox findest du heute einen Test, mit dem du deine Stärken in Erfahrung bringen kannst.
🔹In dieser spannenden Studie geht es unter anderem um die Zusammensetzung des Personals und zeigt, dass das Durchschnittsalter in den Einrichtungen bei 42 Jahren liegt.
🔹In diesem Interview werden die Vorteile eines multiprofessionellen Teams in der Kita betrachtet.
Use/Read/Watch/Listen
📖 Studie
Ich danke dir, dass du mir bis hierhin gefolgt bist! Lass mich gern wissen, was deine momentane Herausforderung in der Teamarbeit ist, damit ich den Newsletter noch besser auf deine individuellen Stolpersteine anpassen kann!
Bis Montag,
deine Sally