Teammotivation entfesseln: Der Schlüssel liegt in 3 Bedürfnissen
Mit diesen Reflexionsfragen findest du heraus, was dein Team wirklich braucht.
Hallo du Superheld_in! 🦸🏻♀️🦸🏻♂️
kennst du das auch? Du gibst alles für deine Kita, für dein Team - arbeitest persönliche Vorlieben in den Dienstplan ein, hast immer ein offenes Ohr, nimmst dir Kritik zu Herzen und überlegst dir in regelmäßigen ein kleines Extra als Dankeschön - und trotzdem wirst du das Gefühl nicht los: “Wirkliche Motivation entfachst du damit nicht.”
Eine der Superkräfte der Leitungen ist es, das Team gerade in ermüdenden Zeiten zu motivieren.
👀 Wir werden uns daher heute anschauen, wie du die Selbstbestimmungstheorie von Deci & Ryan nutzen kannst, um die Motivation in deinem Team ganz gezielt zu entfesseln.
Viele Kita-Leitungen berichten mir, dass Motivation in ihrem Team oft an einzelnen Personen hängt und eher unkontrollierten Schüben als einer Arbeitshaltung ähnelt. Die gute Nachricht: Es liegt nicht daran, dass deine Kita-Kräfte „unmotiviert“ sind. Sondern daran, dass echte Motivation von innen heraus wachsen muss. Und das braucht wie jedes zarte Pflänzchen die richtigen Rahmenbedingungen und viel Geduld. Auf welche Bedingungen es dabei ankommt und wie du sie direkt mit in deinen Kita-Alltag nehmen kannst, erfährst du in diesem Newsletter. Also lass uns direkt ins Thema eintauchen. 🤿
Die Selbstbestimmungstheorie von Deci & Ryan zeigt uns: Menschen fühlen sich dann motiviert und engagiert, wenn drei psychologische Grundbedürfnisse erfüllt sind:
1. Autonomie – Ich darf mitgestalten und eigene Entscheidungen treffen.
2. Kompetenz – Ich erlebe, dass ich etwas kann und mich weiterentwickle.
3. Soziale Eingebundenheit – Ich spüre, dass ich Teil einer wertschätzenden Gemeinschaft bin.
Klingt einfach, ist aber im stressigen Kita-Alltag oft gar nicht so leicht umzusetzen. Zumal nicht jede Person jedes dieser drei Grundbedürfnisse im gleichen Ausmaß benötigt. Lass uns daher jedes Bedürfnis genauer anschauen.
1. Autonomie – Ich darf selbst entscheiden
Menschen brauchen das Gefühl, Einfluss auf ihre Arbeit zu haben. Klare Strukturen mit wenig Freiraum geben zwar Sicherheit und erleichtern die Planbarkeit und können zeitgleich die Motivation eines Teams dramatisch senken. Klare Strukturen sind daher unbedingt mit Flexibilität und Gestaltungsspielraum zu kombinieren.
👉 Reflexionsfragen für dich als Leitung:
In welchen Bereichen haben meine Mitarbeitenden echten Entscheidungsspielraum?
An welchen Stellen im Alltag könnten wir von mehr Flexibilität statt starrer Strukturen profitieren?
Welche kleinen Gestaltungsspielräume würden meinem Team spürbar guttun?
2. Kompetenz – Ich kann etwas bewirken
Wir kennen es alle: Es macht einfach Spaß, wenn wir Dinge tun können, von denen wissen dass wir sie gut können. Es geht uns leicht von der Hand und manchmal verfallen wir auch in eine Art Flow. Motivation wächst, wenn wir erleben, dass unsere Stärken gefragt sind und wir Fortschritte machen. Wer dagegen nur Misserfolge erfährt, verliert leicht die Lust. Übrigens kann auch fehlendes Feedback dazu führen, dass einzelne Mitarbeitende das Gefühl haben keine gute Arbeit zu machen. Selbst wenn das Gegenteil der Fall ist.
👉 Reflexionsfragen für dich als Leitung:
Wann haben meine Mitarbeitenden zuletzt ein Erfolgserlebnis gehabt?
Fühlen sich meine Mitarbeitenden regelmäßig mit ihrem Stärken und ihrer Kompetenz gesehen?
Nutze ich die Stärken meines Teams so, dass jede Person sich wirksam fühlt
3. Verbundenheit – Ich bin Teil von etwas Größerem
Motivation entsteht auch dort, wo wir uns gesehen, wertgeschätzt und zugehörig fühlen. Verbundenheit ist ein unfassbar kraftvolles Gefühl und ein echtes “Wir-Gefühl” hebelt meiner Erfahrung nach nahezu alle anderen Faktoren aus. Denn so oft ist die Antwort auf meine Frage, warum Kita-Kräfte trotz vieler schlechter Rahmenbedingungen in genau dieser Kita bleiben, ein zugewandtes Team.
👉 Reflexionsfragen für dich als Leitung:
Welche Rituale stärken in meinem Team das Wir-Gefühl?
Haben alle Teammitglieder ihren Platz in unserem Team gefunden?
Wie gehe ich mit Konkurrenz oder Spannungen im Team um?
Meine Empfehlung für die Praxis
All diese Reflexionsfragen sind ein wunderbarer Anfang, um Motivation bewusster in den Blick zu nehmen. Um herauszufinden welche der drei Bedürfnisse in deinem Team gerade besonders gebraucht werden, hilft es vor allem nicht nur selbst zu reflektieren, sondern mit deinem Team zu sprechen. Dafür eignet sich die Methode „Motivations-Check“ (aus meinen Abend-Webinaren) wunderbar:
👉 Verteile drei Zettel mit den Bedürfnissen– Autonomie, Kompetenz, Verbundenheit – im Raum und lasse dein Team sich mit Hilfe folgender Frage einem Zettel zuordnen und ihre Entscheidung erklären: „Welche dieser Karten wünsche ich mir aktuell am meisten in meinem Arbeitsalltag – und warum?“
Die Methode öffnet den Raum für ehrliche Einblicke, ohne dass es gleich schwer oder problemorientiert wird. Du erfährst direkt, was den einzelnen Teammitgliedern im Moment wirklich wichtig ist – und kannst gezielt an diesen Punkten ansetzen, ihre Motivation wachsen lassen.
✨ Mein Tipp: Starte klein. Plane den Motivations-Check zeitnah in einer Teamsitzung ein und konzentriere dich dann auf eines der drei Bedürfnisse, auch wenn vermutlich alle drei von deinem Team gewünscht werden. Melde deinem Team zurück, dass dir dir nach und nach jeden der drei Bereiche zu Herzen nimmst, dich jedoch vorerst auf den Bereich konzentrierst von dem du am schnellsten eine spürbare Veränderung erwartest. So wächst Schritt für Schritt eine Kultur, in der Motivation kein Zufall mehr ist.
Magst du mir nach deinem Motivations-Check zurückmelden, welches Bedürfnis in deinem Team am stärksten war? Schreib mir gerne eine Antwort auf diese Mail – ich bin gespannt!“
Von Herzen,
Laura